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Hallo Leute,

ich arbeite seit 1 Jahr in einem Hotel als 2 Koch.
Meine beiden Chefs sind Mutter und Sohn, sie haben ein Hotel übernommen ohne sich in der Gastronomie irgendwie Informiert oder weitergebildet zu haben. Viele Dinge liegen hier im argen und ich Frage mich jeden Tag warum machst Du das eigentlich noch mit. Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet habe 4 Kinder und bin seit 21 Jahren als Koch unterwegs, in verschieden Bereichen der Gastronomie von der einfachen Kneipe, bis zum Swinger Club und Gemeindehalle wo ich manchmal für fast 400 Leute gekocht habe bis hin zu einigen Hotels. Als ich mich dort vorgestellt habe war das ganze so noch nicht abzusehen.

Wir haben ungefähr eine 100 qm Küche die eigentlich für 4 Köche und zwei Lehrlinge sowie eine oder zwei Küchenhilfen ausgelegt ist. Seit ich in diesem Haus arbeite schmeißen der andere Koch und ich die Küche alleine, Spülen alleine reinigen die Küche und machen alles das was sonst auf mehrere Personen aufgeteilt wird. Der andere Koch ist mittlerweile auch schon an der 60.
Seit August haben wir einen Lehrling, mit dem man aber noch nicht soviel anfangen kann, da er ja erst beginnt zu lernen. Auf die Frage hin ob nicht mal eine Küchenhilfe zu organisieren wäre, kommt nur die Antwort: ZU TEUER ODER WIR FINDEN NIEMAND!

Nun ist der Andere Koch im Krankenhaus weil er an der Schulter Operiert wurde und ist voraussichtlich mindestens 4-5 Wochen Krank. Das heißt ich schmeiße die Küche mit dem Lehrling alleine, der aber auch nicht immer da ist weil er ja in die Schule muss und auch Frei Tage hat. Das Hotel hat 40 Zimmer, was bei Belegung von einer einzigen Etagen Frau Organisiert und Sauber gehalten wird. Eine Sache die gar nicht geht, da eigentlich pro Etage 2 Frauen eingestellt sein müssten.

Zusätzlich fallen Tagungen an, die ich bekochen muss und das Abendgeschäft läuft auch noch. Zudem sind einige Geräte defekt, die wir eigentlich bräuchten um gute Küche zu Produzieren, diese werden aber nicht Repariert weil es zu TEUER ist. Das heißt ich bin von Montag bis Sonntag ohne Freitage pro Tag mindestens 10-12 Stunden in diesem Haus.Ein Jungkoch könnte das ganze Problem lösen, denn er könnte nach einer kurzen Einarbeitungszeit mal einen Tag übernehmen damit ich mal einen Tag frei Machen könnte. Antwort: ZU TEUER DAS KÖNNEN WIR UNS NICHT LEISTEN! Das ganze was ich tue mache ich für 1800€ Brutto im Monat! Sie können nicht mehr bezahlen. Zustände die langsam Menschenunwürdig sind und ich frage mich ob ein Anonymer Bericht an die BGN Nahrung Genuss und Gaststätten was bringen würde?
Weil wenn es so weitergeht, ende ich im Burn Out, mein Körper ist schon am Motzen mit Rückenschmerzen und Gliederschmerzen, Gelenk Problemen. Vielleicht eine andere Stelle suchen, wäre noch eine Idee. Zudem fängt meine Frau auch an zu Meckern und die Kinder fragen schon ob ich nicht mehr Heim komme. Also was soll ich machen, oder was ratet Ihr mir?

Gruss Koch 2013HuhHuhHuh
Du musst den Chefs auf jeden Fall klar machen, dass du so nicht weitermachen kannst und für dich im Zweifelsfall eine Kündigung die einzige Konsequenz wäre, um deine Gesundheit und auch dein Familienleben zu schonen. Die Arbeit in der Gastro ist ja so schon eine ziemliche Herausforderung mit Frau und Kindern, weil oft auch arbeiten musst, wenn Andere frei haben.
Die Sache mit dem anonymen Bericht würde ich erst mal nicht machen, sondern wirklich zunächst das offene Gespräch mit den Chefs suchen.
Wie sehr bist du auf die Stelle angewiesen? Könntest du relativ gut einen anderen Job finden?
Ich suche ja schon, aber in unserem Landesbereich ist im Moment ebbe mit Stellen. Ausser ich würde 250 Kilometer fahren, aber das wäre ja auch nicht die Lösung. Naja was heißt angewiesen, ich mache nebenher noch ein bisschen Party Service, das geht aber auch nicht so das ich mein Monatslohn davon einnehmen könnte.
Hallo und Guten Abend,

Dein Bericht ist echt krass, aber scheinbar in der Gastronomie nicht unüblich. Dodgy
Eine anonyme Anzeige an die Berufsgenossenschaft bringt nichts, weil die sich nicht für so etwas interessieren, solange keine Arbeitsunfälle passieren, für die sie möglicherweise einspringen müssten.
Für so etwas ist die Gewerbeaufsicht zuständig. Diese streckt dann den Oberlehrerfinger aus, hält einen Vortrag und verhängt ein Bußgeld in lächerlicher Höhe und der Betrieb macht weiter wie bisher. Kenn ich nur zu gut...
Und der böse Arbeitnehmer, der da gestänkert hat, wird entlassen oder gemobbt, bis er selbst geht. So sieht es leider aus...Bratpfanne

Grundsätzlich solltest Du an einen Wechsel Deiner Stelle nachdenken. (Wenn auch mit Umzug verbunden)
Schon wegen Deiner Familie. Denn das kann es nicht sein, daß das Familienleben unter den Arbeitsbedingungen in einem Ausbeuterbetrieb leidet.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Wie sieht es aus? Wie wäre es, wenn Du mal für eine Woche krank wärst (machen würdest)?
Manchmal bewegt sich dann in gewissen Köpfen etwas...

Viele Grüße
Zausi
Naja mein Kollege liegt ja jetzt im Krankenhaus und wir auch voraussichtlichUndecided bis Anfang Oktober noch Krank sein. Da hat sich auch nichts bewegt. Die Klagen über eine Küchenhilfe oder einen Jungkoch, stoßen auf Taube Ohren. Wichtiger ist das man einen Mercedes SL fährt und einen Mercedes Kombi in der größten Klasse. Das ist alles Wichtiger als sich anständig um sein Personal zu kümmern. Die sollen schön arbeiten und die Kohle beischaffen.Motzki
Ich halte den Vorschlag von Zausi aber auch für eine ganz gute Idee. Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du doch zur Zeit (abgesehen vom Lehrling) der einzige Koch bei euch. Wenn du jetzt kurzfristig auch mal krank werden solltest, müssten sich deine Chefs ja irgendetwas überlegen, um den Laden am Laufen zu halten. Vielleicht lernen sie dadurch dann auf die harte Tour, dass es eventuell nicht die schlechteste Idee wäre, sein Personal etwas anständiger zu behandeln, um nicht eines Tages in einer komplett leeren Küche zu stehen.
Hallo Koch, was gibt es denn für andere Möglichkeiten? Willst du gerichtlich gegen deinen Chef vorgehen, weil er dir solche Umstände zumutet? Dann musst du aber trotzdem weiterhin mit den beiden zusammenarbeiten... Hast du dir schon mal überlegt, vielleicht selbst ein Konzept zu entwerfen und ihnen vorzulegen? Vielleicht auch die Praktikanten oder dergleichen? Vielleicht ausländische Praktikanten?
(13.09.2013, 16:59 37)Gundlus schrieb: [ -> ]Du musst den Chefs auf jeden Fall klar machen, dass du so nicht weitermachen kannst und für dich im Zweifelsfall eine Kündigung die einzige Konsequenz wäre, um deine Gesundheit und auch dein Familienleben zu schonen.

Das sehe ich in dem Falle genauso. Es ist nicht immer ganz einfach, aber in solchen Fällen muss man dem Chef halt sprichwörtlich die Pistole auf die Brust setzen, sonst ändert sich an der Situation nicht viel. Viel Glück!
(24.02.2014, 16:57 08)regofi schrieb: [ -> ]
(13.09.2013, 16:59 37)Gundlus schrieb: [ -> ]Du musst den Chefs auf jeden Fall klar machen, dass du so nicht weitermachen kannst und für dich im Zweifelsfall eine Kündigung die einzige Konsequenz wäre, um deine Gesundheit und auch dein Familienleben zu schonen.

Das sehe ich in dem Falle genauso. Es ist nicht immer ganz einfach, aber in solchen Fällen muss man dem Chef halt sprichwörtlich die Pistole auf die Brust setzen, sonst ändert sich an der Situation nicht viel. Viel Glück!

Das denke ich auch, einzige Möglichkeit. Wie ist das denn dann noch ausgegangen?