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Rattaster Lachfabrik und Söhne - große Tüte kleine Löhne - Druckversion

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Rattaster Lachfabrik und Söhne - große Tüte kleine Löhne - Gemini - 26.11.2009

Der ureigenste Grund, warum das Projekt DummerChef.de existiert, ist die Rattaster Lachfabrik.
Ich habe 3 Jahre meines Lebens damit verschwendet, dort Arbeiten zu verrichten, für die ich in einem normal organisierten Umfeld die Hälfte der Zeit gebraucht hätte.

Ein Mitarbeiter sagte einmal: 'Das hier ist eine Mischung aus Kindergarten und Irrenhaus.'
Ich hab das als Witz aufgenommen - Heute weiß ich es besser... Es ist mehr als das!


Um die Ehre zu bekommen, bei der Rattaster Lachfabrik arbeiten zu dürfen, muss man nach erfolgter Bewerbung zunächst mal ein recht amateurhaftes 'Vorstellungsgespräch' über sich ergehen lassen, in welchem immer wieder Zweifel an der Tauglichkeit für die ausgeschriebene Low-Level Tätigkeit geäußert werden.
Am liebsten bedient man sich dort grundsätzlich bei Langzeitarbeitslosen; also Hartz 4 Empfängern.
Der angebotene Großverdienst von 9 € und irgendwas wird als 'deutliche Verbesserung' verkündet und es wird darauf hingewiesen, daß andere Fabriken 'wesentlich weniger' zahlen.
Diese Fabriken allerdings müssen sehr gut getarnt sein; ich persönlich habe nur von welchen gehört, die wenigstens 3-5 € pro Stunde mehr bezahlen.

Die geäußerte Untauglichkeit wird im Laufe des Gesprächs dann in ein 'Wir können es ja zunächst mal versuchen...' umgewandelt.
Das 'zunächst mal versuchen' sieht dann so aus, daß man wenigstens eine Woche + Überstunden für diesen 'Laden' arbeiten darf, ohne einen Pfennig Geld zu bekommen.
Eine Form von Sklaverei, die sogar durch das Arbeitsamt genehmigt und geduldet wird!!

Wenn man sich von dem Hungerlohn, dem Schmutz, dem Gestank und dem allgemeinen Ambiente noch nicht hat vertreiben lassen, darf man als einzig übrig gebliebener Bewerber das große Los in Händen halten, in der Rattaster Lachfabrik arbeiten zu dürfen.

Übersteht man die ersten Monate, gewinnt man zunächst den Eindruck, es arbeiten dort nur inkompetente Mitarbeiter.
Neben den ständien Verkündungen der Inhaberdarstellerin, ohne sie würde ja gar nichts klappen, fällt einem die fast vollständige Planlosigkeit und der absolute Mangel an
Organisation auf, welcher sich wie ein Faden durch alle Abteilungen zieht.
Geht man dieser Spur nach, fragt mal vorsichtig nach und schaut ein wenig hinter die Kulissen, ergibt sich recht bald ein völlig neues Bild.

Und genau dieses Bild hat mich nach ca. 2 1/2 Jahren Zeitverschwendung dazu bewogen, das Projekt DummerChef.de zu gründen.


Zunächst eine kleine Vorgeschichte:

Die Rattaster Lachfabrik wurde 1952 als Produktionsbetrieb gegründet und nach altersbedingtem Ausscheiden den Inhabers 1977 von Tobias Pfiff übernommen.
Er leitete den Technischen Bereich - seine Frau den Kaufmännischen.
Ende der 90er befand sich der Betrieb nach dem Tod Tobias Pfiffs am Rande der Insolvenz.
Technisches Personal war nicht vorhanden (jedenfalls nicht zu dem Preis, den seine Frau als Nachfolgerin zu zahlen bereit war.)
Die Firma dümpelte vor sich hin.
2005 tat sich dann plötzlich ein Lichtblick auf: HARALD BÜGELMANN - (Der Mann der wirklich gar nichts kann) wechselte von seinem Arbeitgeber - einer Fabrik in der Nähe von Heinbroll zur Rattaster Lachfabrik... Nicht ohne Nichts im Gepäck... Firmenunterlagen incl. mehrerer Großkunden mit einem millionenschweren Jahresumsatz.
Mit ihm ein weiterer Techniker der selben Firma, Herr Rotlic, der jedoch lediglich Außendiensttätigkeiten wahrnimmt und im eigentlichen Betrieb keinen Schaden anrichtet.
Der Geschäftsleitungsdarstellerin Frau Pfiff war das ein gefundenes Fressen um den maroden Betrieb aufzuwerten, was rein finanziell betrachtet auch gelang.


Das ureigenste Problem dieser Firma besteht nach wie vor in dem fast schon krankhaften Geiz dieser Frau und ihrer Geringschätzigkeit ihrem Personal gegenüber, welches sie mehr oder weniger als ihr persönliches Eigentum betrachtet.
Allein die Tatsache, daß eine Unternehmerinnen-Darstellerin bislang eine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband abgelehnt hat und sich somit dem Tarifrecht entzogen hat, ist aufs Äußerste beschämend und bezeichnend für das Geschäftsgebaren der Rattaster Lachfabrik, welches sich in diversen weiteren Dingen widerspiegelt:

Zunächst in der Tatsache, daß fast alle Stellen in Betrieb nur mit angelernten Kräften besetzt sind. Eigenverantwortliches Arbeiten mit Wissen aus einer qualifizierten Ausbildung findet fast nicht statt und ist auch nicht gewünscht. Kenntnisse die aus der eigenen Ausbildung resultieren werden schlichtweg ignoriert.
Entscheidet man etwas selbst ist es obwohl richtig, grundsätzlich falsch.
Alle noch so nebensächlichen Entscheidungen werden von Frau Pfiff getroffen.
Ob das den gelben Farbanstrich in einem Raum betrifft in dem gelb reflektierendes Licht Gift für die dort verrichteten Arbeiten ist oder welches Putzmittel fürs Klo gekauft wird.
Welche alten Bretter aufgehoben werden oder wie Mitarbeiterinnen ihren Schreibtisch zu gestalten haben...
Man könnte meinen diese Frau sei besonders klug und umsichtig und daher in der Lage, diese 'Omnibrain-Funktion zu übernehmen. Leider ist eher das Gegenteil der Fall...
Ständiges unqualifiziertes Einmischen und die Zurschaustellung der eigenen Einfältigkeit und Inkompetenz sind fast an der Tagesordnung:
Frau Pfiff: 'Wenn sie Gefahrgut in einen Karton packen ist es kein Gefahrgut mehr und sie müssen es nicht deklarieren' ... 'Ich bin Gefahrstoffbeauftragte - Ich kenn mich damit aus, das können Sie mir glauben...' Genauso

Papier für die Büros lagert in der hintersten Ecke im hintersten Lager.
Vom Bürotrakt etwa 150 Meter entfernt. Geholt werden dürfen maximal 2 Kartons. Büro: 'Die Chefin will das so'

Die Büromitarbeiterinnen selber bekamen ihre Monitore auf völlig unsinnige Plastikemporen gestellt.
Die Folgen: Augenermüdung oder Genickstarre.
Büro: 'Frau Pfiff will, daß die so stehenbleiben.'

Herr Bügelmann fragte mich einmal, wie viel Liter in einen bestimmten Behälter passen würden.
Da dieses bei zylindrischen Behältern etwas schwer abzuschätzen ist, bewaffnete ich mich mit einem Zollstock um den Behälter auszumessen und das Volumen auszurechnen.
Herr Bügelmann konnte nicht anders, als sein gesamtes geometrisches Wissen über mich zu ergießen:
'Das brauchen Sie doch nicht - Das ist doch ganz einfach! Länge mal Breite mal Höhe... Kommen Sie, ich rechne Ihnen das aus...'
Jawohl ja! Ab zur Nobel-Preisverleihung für die Quadratur des Kreises!
Dumm

Durch den Mangel an qualifiziertem und fähigem Personal finden auch keine ernstzunehmenden Schulungen für das Personal statt.
Jeder wurschtelt nach eigenen Vorstellungen völlig unstrukturiert vor sich hin.
Im Falle eines Fehlers, der jedem mal passieren kann, erfolgt in den seltensten Fällen eine Info an den Verursacher oder ein klärendes Gespräch.
Stattdessen wird, ohne sich um Schadensbegrenzung zu bemühen und in erster Linie eine Lösung für den Fehler zu finden, alle Zeit und Energie damit vertan, herauszufinden, wer für den Fehler verantwortlich war und ob und wie man eventuelle Mitverantwortlichkeit von sich weisen oder jemand anderem in die Schuhe schieben kann.
Für geborene Arschkriecher, wie die rumänische Büroschnatze Miranda Halb, ist so etwas ein Eldorado, um die Nase mal wieder in alle sich bietenden Hintern zu stecken.


Ein weiteres Problem ist in Ergänzung zu der o.g. 'Entscheidungsfreudigkeit' ein eklatantes Defizit an Informationsfluß, an dem fast alle Mitarbeiter zu leiden haben
Aus diesen Gründen ist bereits ein regelrechter Konkurrenzkampf der einzelnen Abteilungen untereinander entstanden.
Jeder hört immer nur Negatives oder Herablassendes über die anderen Mitarbeiter oder Abteilungen. 'Der (Die) redet dummes Zeug' 'Der (Die) soll erstmal...' 'Ach der Kulmann! Da können Sie genauso gut einen Ballon nehmen, rechts und links Ohren dran und dann haben sie den Kulmann' (Zitat Frau Pfiff)
Diese Praktiken den Aufeinanderhetzens führt nicht zu irgend welchem Übereifer der Beschäftigten. Im Gegenteil! Bittet man eine von den Büro-Tussen bei etwas um Hilfe, erhält man die Standardantwort: 'Das ist nicht meine Aufgabe' (Miranda) Gut daß man wenigstens weiß, was NICHT die eigenen Aufgaben sind.

In dieser ganzen Euphorie, sich in alles einzumischen, werden wichtige Dinge, die u.a. den Arbeitsschutz angehen, von Frau Pfiff entweder übersehen, abgeblockt oder auf die lange Bank geschoben.
Unwichtigkeiten wie das Sortieren teurer Billigwerbegeschenke werden zur Chefsache erklärt, die sofort sämtliche Prioritäten erhält. 'Das Zeug muß sofort zu mir in den Keller, damit ich das sortieren und entscheiden kann, wer was bekommt...'

In der Produktion währenddessen gab es keine Augesspüleinrichtungen, Notduschen, Erste-Hilfe- bzw. Verbandskästen. 'Was glauben Sie, was das kostet ... Die kaspern damit doch nur rum...'
Fazit war, ein Mitarbeiter duschte beim Absturz eines Containers unfreiwillig mit Lösungsmittel und konnte dieses erst nach Aufsuchen der 150 Meter entfernten Personalräume abwaschen.

In dem Büro, in dem vormittags die Einkaufsfee Frau Franke ihr Dasein fristet (frustet), läuft die Hälfte der Zeit über ein kreischender Nadeldrucker, der jegliche geistige Tätigkeit zur Qual werden lässt. Lärmschutz? 'Ach das sind ja pro Tag nur maximal 10 Minuten, die der Drucker läuft. Das kann man aushalten.'
Warum steht der Drucker dann nicht wie Anfangs im Labor? Einem riesigen Raum, in dem sich der Schall fast verliert? Herr Bügelmann fühlte sich beim Zollstockzerbrechen gestört.
Warum steht der Drucker nicht in der Teeküche die nur als Umkleide dient?
Büro: 'Nein, das will die Chefin nicht.'

Der Fahrer des Werks-LKW wurde oftmals mit überladenem Gefahrgut LKW losgeschickt.
Auf die Bitte, einen Container der Ladung mittels Spedition zu verschicken hieß es: 'Wenn ich alles auf die Spedition geben soll, brauch ich ja keinen Fahrer mehr.

Dringend notwendiges technisches Gerät anschaffen um den Vorkriegsschrott aus der Produktion zu erneuern? Ja gerne - nur kosten darf es nichts oder höchstens wenig.
Frau Pfiff: 'Ach, das kann der Herr Sdunzic noch mal reparieren.' (Wie in der Szene bei Werner mit dem Handwagen und dem Schweißdraht. 'Kumm ick mook di dat!')

Simpelste Werkzeuge sind nicht vorhanden oder werden aus alten Metallteilen zusammengeschustert.

Der Versand muß Dutzende Paletten mit einem jämmerlichen Hand-Stretchfolien-Abroller mühselig umwickeln. Wickelautomat? Viel zu teuer!

Für Gerätschaften für das Labor - auch wenn sie höchstens einmal pro Woche gebraucht werden, sind dagegen schnell mal ein paar Tausender locker gemacht.

Auch für eine neue Dienstwagenflotte war plötzlich Geld da.
Wir reden jetzt nicht von irgend welchen Leasing-Fahrzeugen. Nein, diese wurden gekauft! 3 Stück. Zwar 'nur' Skoda, aber immerhin...
Das waren auch fast 60000 €.
Kein Problem... Die Mitarbeitern bekommen halt wieder eine Nullrunde verkündet.
Für manch einen war das schon die Zehnte. Kohle

Lieferanten und Handwerkern gegenüber wird sich nicht wesentlich anders verhalten.
Wenn Reparaturen in der Fabrik nicht unter der Hand ausgeführt werden können, werden Rechnungen erst verspätet oder mit Abzügen bezahlt, weil man das und das nicht so, sondern so hätte haben wollen...
Das Ergebnis ist, das kaum noch ein Handwerksbetrieb bereit ist, für diese Frau tätig zu werden.
Einige Lieferanten liefern gar nicht mehr oder nur gegen Vorkasse aus.
Für den Produktionsbereich ist es unter solchen Umständen schwierig an benötigte Teile und Gerätschaften zu kommen, wenn man überall, wo man anruft zu hören bekommt: 'Ja wissen Sie, da ist noch eine offene Rechnung von vor 8 Jahren...'
Manchmal blieben sogar Rohstoffe aus und es konnte nicht produziert werden.


Die allgemeine Lohn und Gehaltspolitik:

Mangels Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband und dem damit verbundenen Wegbruch des Tarifrechts sind auch Löhne und Gehälter völlig frei verhandelbar.
Das sieht bei der Rattaster Lachfabrik folgendermaßen aus:

Ein Bügelmann erhält für fast keine und wenn eher schädliche als nützliche Arbeit ein hohes Gehalt, + dickes Weihnachtsgeld, einen Dienstwagen, und umsatzabhängig ca. 25.000 € Provision pro Jahr zusätzlich, für, beim Ex-Arbeitgeber geklaute Geschäftsunterlagen.

Eine Büroangestellte erhält 1600 €, was einem Stundenlohn von knapp 10,40 € entspricht.

Die Produktionsmitarbeiter, die den ganzen Tag schwere Arbeit verrichten müssen, Schmutz, Stäuben Dämpfen ausgesetzt sind (bis 2008 auch Giftstoffen wie Blei, Chrom und Weichmachern), werden mit Löhnen zwischen 9,50 bis knapp über 11 € pro Stunde bezahlt.

Die Reinigungskräfte erhalten auf 400 € Basis 7 € pro Stunde.

Die innerlichen Begründungen liefert sich Frau Pfiff selbst: 'Die wohnen doch alle in der Nähe' ... 'Autos haben die wenigsten' ... 'mir reichen pro Woche 20 € zum leben völlig aus'...

Die Tatsache, daß es Leute gibt, die Miete zu bezahlen haben, scheint an dieser Frau wohl vorbei gegangen zu sein.
Obwohl sie es besser wissen sollte.
Schließlich kassiert sie, da sich die Fabrikgebäude in ihrem Privatbesitz befinden von sich selbst als Firma allein an Miete für diese Gebäude etwa 7500 € pro Monat.

Überlegen wir uns nur mal die Aussage, die hinter einer solchen Mitarbeiterpolitik steckt...
Wenn du arbeitest, wirst du mit einem Hungerlohn abgespeist.
Wenn du Verbesserungen einbringen willst, wirst du abgekanzelt.
Wenn du mit geklauten Unterlagen zur Konkurrenz gehst, wirst Du mit Geld überschüttet.
...
Hoffentlich merkt das mal niemand...

Anfang 2009 holte sich Frau Pfiff dann noch einen Unternehmensberater ins Haus, der Schwachpunkte aufspüren und einen Plan aufstellen sollte, wie für die Zukunft im Hinblick auf eine ISO-Zertifizierung zu arbeiten sei.
Diesen armen Menschen bedauere ich zu tiefst.
Bereits in der dritten Woche hat Frau Pfiff diesen armen Kerl als das Würstchen geoutet, bei dem sie entscheidet, mit wem der sich in der Firma zu unterhalten hat und mit wem nicht...
Offensichtlich erhofft sie sich von diesem Mann eine weitere Bestätigung ihrer eingebildeten Unfehlbarkeit.
Ob der Herr Senkewick an seinem Job noch lange Freude hat, wenn er dieser Frau sagen muß, daß sie selbst ihr größtes Problem ist? Smileeek

Kein Thema liebe Rattaster Lachfabrik : Bleibt so wie Ihr seid, dann regelt sich alles weitere von alleine...